Leistung und Gesundheit frühlaktierender Milchkühe unter langfristigem umweltbedingtem Hitzestress
Milchkühe sind aufgrund ihrer hohen Milchproduktion und Futteraufnahme anfällig für Hitzestress. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie sich die Gabe von Loprotin auf die Produktionsleistung, die Stoffwechselreaktionen und den Gesundheitszustand von hochleistenden Milchkühen in der frühen Laktation während einer Langzeitbelastung durch Hitze auswirkt.
Moderne Milchkühe mit hoher genetischer Leistung sind ab einem durchschnittlichen Temperatur-Feuchtigkeits-Index (THI) von 68 thermischem Stress ausgesetzt, während bei einem THI von > 72 erhebliche Einbußen in der Milchproduktion beobachtet wurden. Bei Hitzestress sinkt in der Regel die Trockenmasseaufnahme, d. h. die Kühe befinden sich in einem ungünstigen Energiestatus. Folglich werden die Milchproduktion und die Reproduktionsindizes beeinträchtigt. Die Gabe von Futtermitteln mit einem Mangel an Aminosäuren (AA) führte zu einer erhöhten Wärmeproduktion bei den Tieren, was auf den erhöhten Proteinumsatz im Gewebe zurückzuführen ist. Eine Optimierung des postruminalen Gehalts an raten-limitierenden AA wie Methionin (Met), d.h. der umsetzbaren Met-Konzentration, könnte die negativen Folgen von Hitzestress abmildern. Jüngste Studien deuten darauf hin, dass die Fütterung von pansengeschütztem Met den Milchproteinertrag erhöhen könnte.
Zink (Zn), eines der wichtigsten Spurenelemente für Tiere, wird in zahlreiche Proteine und Enzyme eingebaut, die an einer Vielzahl von physiologischen Prozessen beteiligt sind. Es wurde gezeigt, dass die Futteraufnahme und sowohl die Verdaulichkeit als auch die Einlagerung von Zn bei Milchkühen mit zunehmender Zn-Met-Supplementierung linear ansteigen. Die organische Form der Zn-Supplementierung könnte die Milchproduktion steigern und die somatischen Zellzahlen bei laktierenden Kühen senken.